Warum ist das „Kraut der Unsterblichkeit“ in Deutschland verboten?

Stand:
Essen, Trinken und Genuss – hätten Sie‘s gewusst?
Jiaogulan in einer weißen Schüssel.
Off

In Teilen Asiens werden die Blätter der Jiaogulan-Pflanze seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel und für medizinische Zwecke verwendet. Die Pflanze trägt den Beinamen „Kraut der Unsterblichkeit“ oder „Kraut der Hundertjährigen“, da ihr positive Wirkungen nachgesagt werden. Jiaogulan soll etwa das Immunsystem stärken, den Blutzucker günstig beeinflussen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. In Deutschland ist der Verkauf von Jiaogulan als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel verboten. Die Pflanze mit der lateinischen Bezeichnung „Gynostemma pentaphyllum“ gilt rechtlich als neuartiges Lebensmittel und benötigt eine Zulassung. Die gibt es für Jiaogulan bisher nicht. „Diese Vorgabe dient als vorsorglicher Gesundheitsschutz“, sagt Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern. So soll sichergestellt werden, dass der Verzehr keine negativen gesundheitlichen Folgen etwa für Personen mit bestimmten Krankheiten, Kinder oder Schwangere hat.

Vorsicht vor Produkten aus dem Online-Handel

Jiaogulan gibt es in Deutschland trotzdem zu kaufen, beispielsweise als frische Pflanze in Gärtnereien. Im Internet bieten Händler Jiaogulan in getrockneter Form an. Sie verkaufen das Kraut als Dekoartikel oder Bastelmaterial, da es nicht als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden darf. Ernährungsexpertin Danitschek rät davon ab, diese Produkte zu verzehren. „Es gibt keine Sicherheit, dass sie frei von Schadstoffen oder Rückständen von Pestiziden sind.“

Fragen zu Lebensmitteln und Ernährung?

Das interaktive Lebensmittel-Forum der Verbraucherzentralen beantwortet kostenfrei Fragen zu Lebensmitteln, Ernährung, Verpackung und Kochutensilien. In den vorhandenen Antworten kann jeder stöbern und kommentieren. Hier geht’s zur Seite: www.lebensmittel-forum.de

Eine Familie steht im Supermarkt und schaut auf die mit Lebensmitteln gefüllten Regale.

Service-Reihe: Hätten Sie's gewusst?

Alle Beiträge aus unserer Reihe "Essen, trinken und Genuss - hätten Sie's gewusst?" finden Sie hier in chronologischer Reihenfolge.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

"Meta AI" bei Facebook, Instagram und WhatsApp – so widersprechen Sie

Meta will in Europa öffentliche Nutzerinhalte fürs Training der KI "Meta AI" verwenden. Das hat auch etwas mit dem blauen Kreis im Facebook Messenger, bei Instagram und WhatsApp zu tun. Sie können der Nutzung Ihrer Daten widersprechen, den Chatbot mit dem blauen Kreis aber nicht abschalten.
Stethoskop auf einem Tisch neben einem Laptop

Arzttermin online buchen mit Doctolib und Jameda: Nicht nutzerfreundlich

Einen Arzttermin online buchen – das wirkt einfach, vor allem, wenn die Praxis telefonisch schwer erreichbar ist. Doch ein aktueller Marktcheck des Verbraucherzentrale Bundesverbands zeigt: Die bekannten Plattformen Doctolib und Jameda sind alles andere als nutzerfreundlich.
Ein Smartphone zeigt die UK-Regierungswebsite zur Beantragung der elektronischen Reisegenehmigung (ETA) für das Vereinigte Königreich an. Im Hintergrund ist ein verschwommener Bildschirm mit weiteren Informationen zur ETA sichtbar.

ETA für Großbritannien beantragen – Wie erkenne ich betrügerische Seiten?

Seit April 2025 ist für Reisen nach Großbritannien eine ETA nötig, wenn kein anderer Aufenthaltstitel oder Visum vorliegt. Wer nicht genau hinsieht, zahlt schnell das Zehnfache des offiziellen Preises – und hat immer noch keine Einreisegenehmigung.