Hinweis: Bitte beachten Sie, dass es sich bei der folgenden Übersicht nicht um Empfehlungen handelt, sondern um eine alphabetisch sortierte Liste der bisher (Stand: 20. November 2024) von uns im Onlineangebot CliMapps geprüften Apps für junge Verbraucher:innen. Weiterführende Informationen zu jedem Angebot finden Sie in den unterhalb unserer Fazits verlinkten Testberichten. Falls Sie selbst eine Nachhaltigkeits-App für Kinder und Jugendliche zum Testen vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an redaktion [at] climapps.de. Danke für Ihr Interesse!
Klimaschutz-Apps für Kinder ab 4 Jahren
»Konrads Kompost«: Kraftfutter für den Garten
Unser Fazit: Mit einem sinnvollen Anliegen, kindgerechter Grafik und leichter Zugänglichkeit hat Konrads Kompost die Sympathien auf seiner Seite. Eltern sind jedoch gefordert, das ihrem Nachwuchs in fünf kurzen Leveln vermittelte Wissen zur Müllverwertung richtig einzuordnen und in den Alltag einzubinden. Denn viele der vermittelten Tipps werden Kinder im Alter der von der App anvisierten Zielgruppe nicht so einfach umsetzen können. Die technisch eher simple Präsentation dürfte Kids unter acht Jahren eher weniger stören. Eine inhaltliche Erweiterung um zusätzliche Levels und erklärende Galeriebilder wäre aber für eine zukünftige Version wünschenswert, ebenso wie transparente Hinweise des Anbieters zu den Nutzungsbedingungen und Datenschutzaspekten. Alles in allem ist Konrads Kompost mit einer Spielzeit von rund 30 Minuten ein kurzweiliges, aber nur bedingt zum nachhaltigen Handeln motivierendes Vergnügen.
⇒ Zum Konrads Kompost Testbericht
»Die Müll AG«: Kenne (und trenne) deinen Müll!
Unser Fazit: Die Müll AG bietet abwechslungsreiche Spiele rund ums Thema Recycling mit einer unterhaltsamen Rahmenhandlung und witzigen Figuren. Mit seinem für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren intuitiv verständlichen Spielprinzip, witzigen Illustrationen und pädagogisch sinnvollen Inhalten konnte uns die App überzeugen. Erfreulicherweise kann das technische und didaktische Qualitätsbewusstsein des Entwickler-Duos auch beim Thema Datensicherheit und Schutz vor unerwünschten Inhalten mithalten. Gegen einen virtuellen Trip zum Müllplaneten Aja-X ist also nichts einzuwenden.
»My Green City«: Die grüne Stadt zum Selberbauen
Unser Fazit: My Green City ermöglicht den Bau einer lebenswerten, nachhaltig bewirtschafteten Stadt im Look von Farmville oder Sim City. Als professionell gestaltetes Serious Game für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren (unsere Empfehlung) macht die App vieles richtig: Grafik, Handhabung und Spielspaß dürften auch anspruchsvolle Kids begeistern. Aber: Die 48 Stunden lang gültige Probeversion wird dem Nachwuchs vermutlich nicht genügen. Das mit €7,99 recht teure Monatsabo dürfte sich jedoch nur für Verbraucher:innen lohnen, die ihrem Nachwuchs auch die anderen Gaming-Apps des Anbieters Learny Land zugänglich machen wollen. Wer dies möchte und außerdem willens ist, sich einzelne Spielinhalte gemeinsam mit den Kindern zu erarbeiten, findet hier ein nach Verbraucherschutzaspekten unbedenkliches Angebot.
⇒ Zum My Green City Testbericht
»Nachhaltiger Shaun«: Recycling mit dem TV-Liebling
Unser Fazit: Hat man sich mit der hakeligen Handhabung und der technisch überholten Präsentation angefreundet, macht Nachhaltiger Shaun dank seiner niedlichen Animationen und zunehmend herausfordernder Komplexität des Spielablaufs durchaus Spaß. Erwachsene dürften schnell durchschaut haben, dass die App die immer gleiche Spielmechanik, eingerahmt durch verschiedene Geschichten mit wechselnden Protagonisten, in allen Missionen recyclet: Es gilt stets, den streunenden Tieren in der digitalen Stadt ein lebenswertes Umfeld zu gestalten. Die Zielgruppe im Kindergarten- und Grundschulalter dürfte dies aber nicht stören. Insbesondere dann, wenn man Fan von Shaun, Bitzer, dem pummeligen Schaf Shirley und anderen Figuren aus der beliebten Fernsehreihe ist. Aus Verbraucherschutzsicht kritisieren wir den halbherzigen Umgang mit dem Thema Datenschutz. Und etwas profundere grüne Botschaften als "Baut mehr Windräder!" oder "Baut mehr Gemüsebeete!" ohne nennenswerten Kontext wäre angesichts eines App-Titels wie Nachhaltiger Shaun nicht nur wünschenswert, sondern selbstverständlich.
⇒ Zum Nachhaltiger Shaun Testbericht
»Das #wirfuerbio Sortierspiel«: Unterwegs im Mülllaster
Unser Fazit: Auch Das #wirfuerbio Sortierspiel hat sich der Mülltrennung verschrieben, dass in zwei Mini-Games unterhaltsam thematisiert wird. Dafür, dass der Fokus der dazugehörigen Kampagne primär auf dem Thema Biomüll lag, überraschte uns beim Test die geradezu paritätische Gleichbehandlung verschiedener Müllsorten. Dies bewerten wir nicht negativ, spielt doch Recycling weit über eine Müllsorte hinaus eine wichtige Rolle für den nachhaltigen Alltag kleiner und großer Verbraucher:innen. Aufgrund der simplen Spielmechanik ist Das #wirfuerbio Sortierspiel ein Vergnügen mit recht kurzer Lebensdauer. Den fehlenden pädagogischen Mehrwert beim Minispiel "Müllauto fahren" bewerten wir eher kritisch. In der Summe kann die App mit ihrer sympathischen Aufmachung und nachhaltigen Botschaft aber punkten - zumindest, wenn man Waschbären mag.
⇒ Zum Das #wirfuerbio Sortierspiel Testbericht
Klimaschutz-Apps für Jugendliche ab 12 Jahren
»App ins Holz«: Mein Freund, der Baum ...
Unser Fazit: Beschränkt man sich auf die Nutzung der Kernfunktionen, die in Form von Unterrichtsmaterialien und Quizzes viel Wissenswertes rund um Wald, Holz, Klima und Wirtschaft vermitteln, ist App ins Holz einen Download wert. Leider können Präsentation und Handhabung des Angebots nicht ganz mit dem pädagogischen Mehrwert und der verbraucherfreundlichen Datenpolitik mithalten. Mit ein wenig mehr Feinschliff hätte App ins Holz aber das Potential, auch Stubenhocker:innen für einen lehrreichen Ausflug ins digitale Grün zu begeistern.
⇒ Zum App ins Holz Testbericht
»ARbor«: Gamify your Alltag!
Unser Fazit: ARbor bietet lehrreiche Challenges rund um einen nachhaltigen Alltag und punktet mit durchdachten Funktionen und einem attraktivem Erscheinungsbild, die angesichts seiner Entstehung innerhalb eines Schulprojekts größte Hochachtung verdienen. Mit dem Umfang inhaltlich vergleichbarer Apps größerer Anbieter, die sich meist an erwachsene Verbraucherinnen und Verbraucher wenden, kann (und will) das Angebot nicht konkurrieren. Kleine Kritikpunkte wie das Fehlen einer Android-Variante und die in der von uns getesteten iOS-Version fehlerhafte 3D-Ansicht des eigenen Spielfortschritts sind mutmaßlich der recht kurzen Entwicklungszeit und fehlender Updates in den letzten zwei Jahren geschuldet. Und ehrlich gesagt wäre uns das Fehlen dieser Augmented Reality-Funktion gar nicht aufgefallen, wäre die App nicht teils nach ihr benannt. Empfehlenswert ist ARbor dennoch für alle Einsteiger:innen ins Thema digitaler Klimaschutz, die sich um die Sicherheit ihrer Daten, Werbung und Kostenfallen keine Sorgen machen möchten.
»cliMATEs«: Klimafreundlich reisen - von Klassenfahrt bis Städtetrip
Unser Fazit: Mit cliMATEs können verschiedene Unternehmungen und Reisen dokumentiert und auf ihre CO2e-Emissionsbilanz getestet werden. Präsentation und Handhabung werden der großen Funktionsvielfalt und den hilfreichen Information in der App zwar nicht gerecht, in der Summe konnte uns das kostenlose Angebot der Naturfreundejugend Deutschland aber überzeugen. Wer sich mit dem Gedanken herumschlägt, berufliche wie private Unternehmungen zukünftig möglichst klimafreundlich zu gestalten, macht mit dem Download von cliMATEs nichts verkehrt.
»KlimaGENUSS«: Grün und lecker kochen
Unser Fazit: "Weniger ist mehr", möchte man mit Blick auf den Umfang der Funktionen und Inhalte sagen, denn sowohl hinsichtlich Kochideen, Saisonkalender und einer Suchfunktion zum nachhaltigen Einkauf sind andere Apps breiter aufgestellt als KlimaGENUSS. In dieser Verknappung des Angebots liegt aber auch ein großer Vorteil, der insbesondere Verbraucherinnen und Verbraucher ansprechen wird, die einen Einstieg in die Welt der klimafreundlichen Ernährung suchen und nicht von einer riesigen Optionsvielfalt erschlagen werden möchten. Hier punktet die App mit Liebe zum Detail und einer für ein nichtkommerzielles Angebot professionellen Gestaltung und Handhabung. Im Zusammenspiel mit den verbraucherfreundlichen Datenschutzaspekten spricht also alles dafür, KlimaGENUSS auch einmal selbst auf dem Smartphone zu genießen.
»Die Klima App (WDR)«: Klimawandel auf der Schulbank
Unser Fazit: Die Klima App ist ein professionell produziertes Augmented-Reality-Erlebnis, das Dank aufwändiger Bild- und Tonkulisse nicht nur Teenager nachhaltig beeindrucken dürfte. Leider müssen sich wichtige Inhalte und Botschaften zum Klimawandel zu oft dem audiovisuellen Spektakel unterordnen. Die dezidierte Benennung von Zusammenhängen zwischen dem menschlichen Raubbau an unserem Planeten und den daraus resultierenden Umweltkatastrophen erfolgt bestenfalls beiläufig. Konkrete Handlungsempfehlungen zum nachhaltigen Wirtschaften und Engagement erhalten wir nur von Landwirtin Anna und Klimaaktivistin Leonie. Die technischen Hürden beim Einsatz der Hardware-hungrigen App mit der nicht eben klimafreundlichen Dateigröße von knapp 2 Gigabyte stellen weitere Mankos dar. Verfügt die Klassengemeinschaft über leistungsstarke Tablets und eine in Klimadingen kundige Lehrkraft, spricht dennoch nichts gegen einen Einsatz der App im Schulunterricht für Jugendliche. Lehrerinnen und Lehrer sollten sich aber im Vorfeld bewusst sein, dass ihnen die Beantwortung der allermeisten Fragen zum Klimawandel von Die Klima App nicht abgenommen wird.
⇒ Zum Die Klima App (WDR) Testbericht
»Little Impacts«: Bilderbuch für junge Erwachsene
Unser Fazit: Die interaktive Comic-Novelle Little Impacts ist ein in jeder Hinsicht gelungenes Angebot für junge Leute, um sich möglichst kurzweilig über nachhaltigen Lebenswandel schlau zu machen. Dass die App innerhalb einer in rund 30 Minuten erzählten Geschichte nur erste Impulse setzt statt ins Detail zu gehen, ist angesichts des Konzepts eines interaktiven Bilderbuchs verzeihlich. Oder, wie es unsere Hauptfigur Leah wohl ausdrücken würde: Es muss kein großes Steak mit Pommes sein, wenn Falafel mit Salat doch mindestens genauso gut schmecken.
⇒ Zum Little Impacts Testbericht
»Naturblick«: Stadtnatur kennenlernen und dokumentieren
Unser Fazit: Naturblick ist ein in fast jeder Hinsicht gelungenes Angebot, das für die Wertschätzung der heimischen Flora und Fauna sensibilisieren soll. Wissbegierige und naturverbundene Verbraucher:innen innerhalb und außerhalb Berlins dürften Gefallen an der informativen App finden. Wir empfehlen das Angebot für eine Zielgruppe ab zwölf Jahren, da Funktionsumfang und Inhalte der App niedrigschwellig zugänglich und leicht verständlich sind. Zwar ist Naturblick keine Nachhaltigkeits- oder Klimaschutz-App im engeren Sinne, für Jugendliche und wissbegierige Erwachsene vielleicht aber so etwas wie der perfekte Einstieg in einen umweltbewussten Lebenswandel.
»Stadt | Land | Datenfluss«: Klimaschutz im digitalen Zeitalter
Unser Fazit: Wer sich per Smartphone zu den grünen Aspekten der Digitalisierung informieren möchte, kommt am Serious Game Stadt | Land | Datenschutz kaum vorbei. Die App klärt in Form verschiedener Challenges umfassend und differenziert auf und schlägt sich mit ihrer klimaschutzfreundlichen Agenda zwar auf die richtige Seite, räumt aber den Grenzen des Möglichen und Widersprüchen genug Platz ein. Kritikwürdig ist bestenfalls die gewöhnungsbedürftige Navigation per Stadtkarte, die die gezielte Themensuche erschwert, und der halbgar umgesetzte Gamification-Ansatz. Davon abgesehen ist die kostenlose App ein gelungenes Angebot für neugierige Verbraucher:innen. Und selbst wir hätten vor dem Testen der App nicht vermutet, dass eine Slideshow und ein Quiz zu Präzisionsackerbau und Drohnen-gesteuerter Messung von Biomasseverteilung so unterhaltsam und lehrreich sein können.