Coffee to go: Einwegbecher vermeiden

Stand:
70 Einwegbecher für Limo, Bier, Kaffee oder Tee nutzt und entsorgt statistisch gesehen Verbraucherin und jeder Verbraucher in Deutschland pro Jahr, so die aktuellen Daten des Umweltbundesamtes.
Ein weggeworfener To-go-Becher liegt auf dem Weg

Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit Anfang der 2000er Jahre ist die Menge an Bechern für Heißgetränke um rund 500 Prozent gestiegen.
  • Achtlos weggeworfene Einwegbecher verrotten nicht. Sie werden durch Abrieb zu Mikroplastik, der dann ins Erdreich und Wasser dringt. Besonders umweltbelastend sind Einwegdeckel aus Kunststoff.
  • Bringen Sie Ihren eigenen Becher mit und lassen Sie ihn auffüllen.
  • Viele Städte bieten inzwischen Pfandsysteme an. Beim nächsten Einkauf können Sie den benutzten Becher gegen einen sauberen eintauschen.
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Wie viel Abfall durch die Becher entsteht

Die Menge aller Unterwegs-Getränkebecher für heiße und kalte Getränke hat sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt. Betrachtet man nur die Heißgetränke, dann liegt die Steigerung bei einem satten Plus von 500 Prozent. Inklusive Zubehör wie Deckel, Strohhalm und Rührstab fallen allein durch die To-go-Becher für Heiß- und Kaltgetränke jährlich in Deutschland rund 55.000 Tonnen Abfall an. Damit hat der Becher die Plastiktüte als Abfallverursacher im Alltag überholt.

Bei Heißgetränken – wie Kaffee, Tee und Kakao – macht der Verbrauch rund 34 Becher pro Kopf und Jahr aus. Durchschnittlich wird ein Becher nur 10 Minuten genutzt, bevor er in den Müll wandert.

Warum Einwegbecher umweltschädlich sind

Die meisten Becher für Heißgetränke bestehen aus Pappe mit einer Kunststoffbeschichtung. Allein für die Herstellung des Papiers für einen Becher wird rund ein halber Liter Wasser verbraucht - mehr als der Becher an Getränk aufnimmt. Woher die Fasern für das Papier stammen, bleibt oft unklar, denn nur wenige tragen eine Zertifizierung. Etwa ein Drittel der Becher bestehen ausschließlich aus Kunststoff.

Viele Becher werden als "wilder Müll" weggeworfen. Ebenso wie Plastiktüten, die in der Umwelt landen, besteht auch bei Einweg-Bechern die Gefahr, dass der Kunststoff des Bechers durch Abrieb zu Mikroplastik (also sehr kleinen Plastikpartikeln) wird. Diese Partikel können dann ins Wasser oder in den Boden gelangen - mit nicht absehbaren Folgen für Mensch und Umwelt.

Warum "wilder Müll" für uns alle ein Problem ist

Weil unsere Gesellschaft immer mobiler wird, ist der Trend zum flexiblen und schnellen Essen und Trinken unterwegs ungebrochen. Die Zahl derer, die beruflich pendeln, wächst, und auch die Wege in der Freizeit werden länger - Kaffee zum Mitnehmen ist entsprechend immer beliebter. Die Kehrseite ist: Stadtreinigung und Kommunen haben mit wachsenden Abfallbergen, überfüllten Mülleimern und mit dem so genannten wilden Müll zu kämpfen, der zu einem großen Teil aus Einwegbechern besteht. Der Müll der Einwegbecher macht bis zu 15 Prozent des Volumens der vorhandenen Abfalleimer im städtischen Bereich aus.

Die Entsorgung der auf Plätzen und Grünflächen hingeworfenen Becher verursacht für die Städte - und damit für alle, die Steuern und Abgaben zahlen – unnötige Kosten. Mit dem Wegwerfen setzt oft Verwahrlosung ein, denn wenn die Umgebung schon vermüllt ist, sinkt die Bereitschaft von Passanten, ihren Müll ordentlich zu entsorgen. Auch Vandalismus wird wahrscheinlicher.

Warum das Recycling bei Einwegbechern oft nicht funktioniert

Zahlen, wie viele Becher tatsächlich recycelt werden, gibt es nicht. Klar ist: Einwegbecher sind Serviceverpackungen. Wie die Pommesschale oder der Eisbecher gehören sie in den gelben Sack oder in die gelbe Tonne. Oder die Wertstofftonnen, wenn eine Kommune diese anbietet. Aber dort landen sie nur selten.

Weil der Becher unterwegs geleert und in der Regel im nächsten öffentlichen Abfalleimer entsorgt wird, endet er meist in der Müllverbrennung. Die Rohstoffe, die im Becher stecken, Holz und Erdöl etwa, sind somit nach nur kurzer Nutzung für immer verloren.

Das Material des Pappbechers macht das Recycling schwierig, selbst wenn er in die gelbe Tonne/Wertstofftonne geworfen wird. Denn die Pappbecher sind so beschichtet, dass sie sich bei Kontakt mit Feuchtigkeit nicht schnell vollsaugen. Das für das Recycling notwendige Auflösen der Papierfasern klappt deshalb nicht vollständig und die Papierfasern können nur zum Teil recycelt werden.

Wer Getränke in Einwegbechern kauft, zahlt außerdem zweimal für die Entsorgung, wenn der Becher in der Restmülltonne landet: Zunächst beim Kauf, denn die Abfüller müssen eine Lizenzgebühr für den Pappbecher entrichten, die sie auf den Preis fürs Getränk aufschlagen. Und dann die Kosten für die Entsorgung von Restmüll über die Abfallgebühren. Die Entsorgung über den gelben Sack/die gelbe Tonne oder Wertstofftonne wäre kostenlos, aber dort wird der To-go-Becher in der Regel nicht entsorgt.

Was die Ökobilanz sagt: Mehrwegbecher vermeiden Energie, Rohstoffe und Abfall

Um einen Mehrwegbecher herzustellen, benötigt man erst einmal mehr Rohstoffe und Energie als für einen Papp- oder Kunststoffbecher. Doch ein Mehrwegbecher kann sehr oft und viele Jahre benutzt werden und ersetzt damit jedes Jahr die durchschnittlich verbrauchten 34 Einwegbecher. Er spart damit bei einer langen Nutzung unterm Strich jede Menge Ressourcen und Energie. Außerdem ist ein verschließbarer Mehrwegbecher praktischer: Er hält seinen Inhalt länger warm, verhindert das Auslaufen besser als sein Pappkamerad - und ist nicht zuletzt einfach schicker.

Einwegdeckel machen die Einwegbecher besonders umweltbelastend

In einer aktuellen Studie hat das Umweltbundesamt die Umweltbelastungen von Einwegbechern für Heißgetränke mit Mehrwegbechern verglichen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Kunststoffbecher sind umweltbelastender als Papp-Kunststoffbecher
  • Ganz besonders umweltbelastend ist der Einwegdeckel aus Kunststoff, er wird ökologisch sehr negativ bewertet.
  • Die Nutzung von Einwegbechern für Heißgetränke in Deutschland entspricht umgerechnet den Umweltbelastungen von 5000 Haushalten in Deutschland pro Jahr. Wohlgemerkt für eine Verpackung, die nach zirka 10 Minuten keinen Nutzen mehr hat und im Müll landet.
  • Was ist besser: Mehrwegpfandbecher oder der eigene Becher? Ein Pfandbecher ist bei weniger als 10 Umläufen nur teilweise besser als ein Einwegsystem. Bei mehr als 10 Umläufen ist er sehr viel besser als seine Konkurrenz aus Pappe. Am besten schneidet in dem Vergleich der eigene Becher ab, den man zum Auffüllen mitnimmt.
  • Das Spülen der Mehrwegbecher sollte möglichst umweltverträglich sein. Das heißt: Beim Spülen möglichst wenig Wasser verbrauchen oder bei Nutzung einer Spülmaschine diese immer voll machen und das Sparprogramm nutzen.

Vorsicht bei der Materialauswahl eines Mehrwegbechers

Welche Mehrwegbecher lange warm halten und auslaufsicher sind, können Sie aktuellen Testberichten entnehmen:

Verbraucher sollten unbedingt auf das geeignete Material beim Kauf eines Bechers achten, denn nicht jeder Becher ist für die Abfüllung von Heißgetränke geeignet. Vermeiden Sie vor allem Becher, die aus Melaminharzen hergestellt werden, dazu zählen auch die beliebten Bambusbecher. Der Becher sollte auch frei von Bisphenol sein.

Geeignete Materialien sind Edelstahl und Porzellan. Wenn es ein Kunststoffbecher sein soll, dann spricht nichts gegen Polypropylen (PP). Mehr Infos unter Schadstoffe in Bambusgeschirr – Abmahnungen wegen irreführender Werbung

Was es bei der Wiederbefüllung zu beachten gilt

"Können Sie den Kaffee auch in meinen Becher füllen?" Bäckereien und Co. sind durchaus bereit, diesen Wunsch zu erfüllen. In puncto Hygiene bestehen einige Unsicherheiten, ob die Abfüllung möglich ist. Gesetzlich verboten ist es nicht, ein Heißgetränk in einen mitgebrachten Becher zu füllen. Sollten Verunreinigungen zu gesundheitlichen Problemen führen, tragen die Anbieter jedoch das Haftungsrisiko. Laut Lebensmittelüberwachung ist ein solcher Fall bisher nicht bekannt.

Eine Untersuchung der Hochschule Rhein-Waal zeigt, dass Mehrwegbecher kaum ein Hygiene-Risiko darstellen. Es konnte nachgewiesen werden, dass die mögliche Keimbelastung durch mehrfach verwendbare Kaffeebecher im Vergleich zu den möglichen Risiken einer schlecht gepflegten Maschine vernachlässigbar ist.

Ob und wie der mitgebrachte Becher befüllt wird, entscheidet der Kaffee-Verkäufer. Wer einen Becher mitbringt, sollte unbedingt beachten: Der Becher muss gespült und optisch sauber sein. Das lässt sich am besten bei einem Becher mit heller Innenseite erkennen. Die Berührung mit dem Einlasskopf der Kaffeemaschine oder einem Zapfhahn (z.B. in Selbstbedienungsläden) muss vermieden werden. Ein bundesweit abgestimmtes Merkblatt zeigt genau, wie die Abfüllung sauber erfolgen kann.

Einzelne Anbieter geben sogar einen Preisnachlass - bis zu 30 Cent Rabatt für den mitgebrachten Becher sind möglich. Da aber ein Standard-Becher nur wenige Cent in der Anschaffung kostet, sind bereits 10 Cent Nachlass ein "gutes Rabatt-Angebot".

Pfandsysteme für Coffee to go-Becher

Mittlerweile gibt es in immer mehr Städten Pfandsysteme als Alternative für die Wegwerfbecher. Meist wird ein Euro Pfand für den Becher erhoben, den Sie dann beim nächsten Einkauf gegen einen sauberen Becher wieder eintauschen können.

Finden Sie keinen Abfüller für Ihren Coffee to go im mitgebrachten Becher oder ein Pfandsystem, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, Abfall ganz "klassisch" zu vermeiden: den Thermobecher zu Hause zu befüllen spart nicht nur Abfall, sondern auch Geld.

Auch in Zeiten von Corona ist das Befüllen mitgebrachter Gefäße möglich und stellt laut Lebensmittelverband kein besonderes Risiko dar. Ein Rechtsanspruch darauf besteht für Verbraucher allerdings nicht. Zudem darf die Örtliche Lebensmittelkontrolle den Betrieben das Wiederbefüllen verbieten.

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Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.