30 Prozent der deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer sind bereits Opfer von Account-Hacking geworden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts Gelszus im Auftrag der Verbraucherzentralen. Bei 35 Prozent der Befragten wurden Social-Media-Accounts gehackt, bei 28 Prozent E-Mail-Konten. Bei 21 Prozent wurden Konten von Online-Marktplätzen angegriffen, im Bereich Finanzen waren 16 Prozent betroffen.
Obwohl eine große Mehrheit der Befragten einen Angriff auf ihr Online-Banking am meisten fürchtet, ist dieses Szenario nur bei vier Prozent tatsächlich eingetreten. Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern, sieht angesichts dieser Zahlen einen großen Aufklärungsbedarf: „Vielen Menschen ist offenbar weiterhin unklar, wie sie sich effektiv vor dem Hacking ihrer Accounts schützen können.“
Die gute Nachricht: 86 Prozent der Betroffenen konnten die Kontrolle über ihren Account wiedererlangen. Vor allem bei Online-Marktplätzen und Banken haben die Verbraucher dafür die Hilfe des Anbieters in Anspruch genommen.
Unterstützung durch Anbieter nutzen
„Die Umfrage zeigt auch: Im Fall eines Hacker-Angriffs lohnt es sich, den Anbieter einzuschalten“, sagt Tatjana Halm. „97 Prozent derjenigen, die sich an den Anbieter wandten, konnten mit dessen Hilfe die Kontrolle über ihren Account zurückerlangen. Bei denjenigen, die keine Hilfe vom Anbieter hatten, waren es nur 74 Prozent. In der direkten Kommunikation kann oft eine schnellere Lösung gefunden werden. So können Verbraucher notfalls mit Zahlungsinformationen oder Screenshots nachweisen, dass sie der rechtmäßige Besitzer des Accounts sind.“
Was tun im Hacking-Fall?
Die Verbraucherzentralen haben hier die wichtigsten Informationen für Betroffene zusammengestellt. Nutzer erfahren, was man im Falle eines gehackten Online-Accounts tun sollte und wie sich Datendiebstahl schon im Vorfeld verhindern lässt.
Die Umfrage „Persönlicher Support von Unternehmen bei Account-Hacking“ wurde im Sommer 2023 von der Gelszus rmm Marketing Research GmbH durchgeführt. Befragt wurden 1027 Personen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland. Die Teilnehmenden der Online-Befragung wurden bevölkerungsrepräsentativ nach Geschlecht, Alter und Wohnregion ausgewählt.
Weitere Informationen zur Umfrage „Account gehackt“ auf www.verbraucherzentrale.de/account-gehackt.
Die Umfrage wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projektes „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ erstellt.