Jutta Saumweber, Referatsleiterin Lebensmittel und Ernährung in der Verbraucherzentrale Bayern, sagt zu der heutigen Kundgebung gegen Neue Gentechniken vor dem Europäischen Patentamt in München:
"Lebens- und Futtermittel, die mit Verfahren der neuen Gentechnik hergestellt werden, müssen als gentechnisch veränderte Produkte gekennzeichnet werden. Die Ankündigung der EU-Kommission die Kennzeichnungspflicht aufzuheben, ist ein Frontalangriff auf den Verbraucherschutz und die Wahlfreiheit. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen selbst entscheiden können, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel kaufen wollen oder nicht. Die Europäische Kommission verwässert die Risikoprüfung für diese Produkte. Das Vorsorgeprinzip – ein Grundpfeiler der europäischen Gesetzgebung und des Verbraucherschutzes – wird bewusst ausgehebelt."
Hintergrund
Am 5. Juli 2023 hat die EU-Kommission ihre Vorschläge für eine Neufassung der Gesetzgebung zur Gentechnik in der Landwirtschaft vorgelegt. Der Gesetzesvorschlag soll den Einsatz und die Vermarktung von pflanzlichen Erzeugnissen regeln, die mithilfe der sogenannten Neuen Gentechnik (NGT) erzeugt werden. Unter anderem sollen künftig Zulassung, Risikobewertung und Kennzeichnung für genveränderte Pflanzen entfallen.