Für viele rückt der Urlaub langsam näher. Einige Verbraucherinnen und Verbraucher stehen dabei vor der Entscheidung, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Doch ist das wirklich nötig? Auch andere private Zusatzversicherungen haben viele ergänzende Leistungen im Gepäck. Welche Police ist sinnvoll und welche lohnt sich nicht für jeden?
Auslandskrankenversicherung: Wichtig für viele Urlauber
Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist grundsätzlich für jeden empfehlenswert, der reist. „Urlauber sind zwar auch durch die gesetzliche Krankenversicherung im Ausland versichert, allerdings nur in bestimmten Ländern“, gibt Bastian Landorff, Krankenversicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale Bayern, zu bedenken. Auch die Kosten für einen eventuellen Rück-transport nach Deutschland erstattet die gesetzliche Krankenkasse nicht. Es empfiehlt sich, den gesetzlichen Leistungsumfang durch eine private Auslandsreiseversicherung zu ergänzen.
Zahnzusatzversicherungen: Nicht für jeden sinnvoll
Wer etwa eine Zahnlücke mit hochwertigem Zahnersatz beheben lassen möchte, erhält von der gesetzlichen Kasse bestenfalls nur einen Zuschuss. Dieser orientiert sich an der einfachen Versorgung. Die restlichen Kosten muss der Patient selbst bezahlen. Gute Zusatzversicherungen sind nicht billig, können aber den Eigenanteil für kostspielige Behandlungen erheblich reduzieren. Eine teure Police ist jedoch nicht für jeden das Richtige. „Wer sich mit einfachem Zahnersatz im Rahmen der Regelversorgung zufriedengibt und bereit ist, die Restkosten selbst zu zahlen, braucht keine kostspielige Zahnzusatzversicherung“, so Landorff. Wer auf einen ergänzenden Schutz aber nicht verzichten möchte, kann nach günstigen Verträgen suchen, die die einfache Kassenleistung noch etwas aufstocken.
Einbettzimmer mit Chefarztbehandlung: Das kann teuer werden
Im Krankenhaus liegen gesetzlich Krankenversicherte üblicherweise im Mehrbettzimmer und werden durch den diensthabenden Arzt behandelt. Wem eine Chefarztbehandlung wichtig ist, für den kann eine stationäre Zusatzversicherung sinnvoll sein. „Ein 35-Jähriger zahlt für einen Einbettzimmertarif mit Chefarztbehandlung jedoch schnell mehr als 30 Euro monatlich“, sagt der Experte. Bei Vorerkrankungen kann die Versicherung auch noch einen Extra-Beitrag verlangen. Wer in erster Linie Wert auf eine bessere Unterbringung legt, nicht aber auf die Chefarztbehandlung, der sollte sich den Abschluss einer Zusatzversicherung gut überlegen. „In diesem Fall kann es sinnvoll sein, den Aufpreis für die bessere Zimmerunterbringung selbst zu zahlen, statt jahrelang mit einem hohen Beitrag für die Zusatzversicherung finanziell belastet zu werden“, gibt der Experte zu bedenken.
Private-Pflegezusatzversicherung: Beiträge sind gestiegen
Private Pflegezusatzversicherungen sollen Restkosten bei der Pflege abfedern. Diese entstehen, da die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil der Pflegekosten übernimmt. Durch Beitragsanpassungen gerieten in den letzten Jahren viele Versicherte unter Druck. Kündigt man, ist bei vielen Pflegezusatztarifen das eingezahlte Geld weg. „Wer schon zu Beginn den Beitrag nur mit Mühe aufwenden könnte, sollte lieber keine private Pflegezusatzversicherung abschließen“, rät Bastian Landorff.