Jahrelang haben Sparerinnen und Sparer für ihr angelegtes Geld kaum Zinsen bekommen. Erst seit der Zinswende der Europäischen Zentralbank lohnt sich Sparen wieder. Besonders beliebt bei deutschen Anlegern ist angesichts gestiegener Zinsen das Festgeld. „Es ist eine sehr sichere Geldanlage, wenn man einige Punkte im Vorfeld beachtet“, sagt Sibylle Miller-Trach, Finanzjuristin bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Am besten direkt zur Bank
Den Festgeld-Vertrag schließen Verbraucher am besten direkt mit der von ihnen ausgewählten Bank ab. Das kann das Finanzinstitut sein, bei dem sie ihr Girokonto haben, aber auch eine andere Bank in Deutschland. Auch ausländische Geldhäuser kommen grundsätzlich in Betracht. Sibylle Miller-Trach: „Verbraucher sollten darauf achten, dass die Bank unter die europäische Einlagensicherung fällt und ihren Sitz in einem möglichst wirtschaftsstarken Land hat.“ Bei einem einzelnen Kreditinstitut sollten nicht mehr als 100.000 Euro angelegt werden, da Kundeneinlagen darüber hinaus nicht gesichert sind. Die Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig Festgeldvergleiche mit den besten sicheren Angeboten.
Vorsicht bei Finanzvermittlern
Einige Finanzvermittler bieten an, Geld für ihre Kunden bei meist ausländischen Banken anzulegen. „Hier muss man genau prüfen, ob der Vermittler überhaupt am Markt tätig ist“, warnt Sibylle Miller-Trach. „Es gab bereits Fälle, in denen Betrüger mit dem Geld untergetaucht sind, statt es anzulegen.“ Wer einen Vermittler einschalten möchte, sollte sich vorher über diesen informieren ¬– zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale Bayern oder auf der Warnliste Geldanlage der Stiftung Warentest. Verbraucher können auch direkt bei der Bank nachfragen, ob diese mit dem Finanzvermittler zusammenarbeitet.
Überstürzen solle man bei der Geldanlage nie etwas, rät Miller-Trach und betont: „Angebote mit einem erstaunlich hohen Zinssatz sind entweder unseriös oder es handelt sich nicht um Festgeld, sondern um eine riskante unternehmerische Beteiligung.“
Wer Fehler bei der Geldanlage vermeiden will, kann sich von der Verbraucherzentrale Bayern anbieterunabhängig beraten lassen. Informationen zur Terminvereinbarung und den Beratungsthemen im Bereich Finanzdienstleistungen sind unter www.verbraucherzentrale-bayern.de zu finden.