Smart Home: Mehr Komfort, neue Risiken

Pressemitteilung vom
Experteninterview mit Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern
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Ein vernetztes Zuhause mit Smart-TVs, digitalen Sprachassistenten oder intelligenten Haushaltsgeräten wie Kühlschränken und Saugrobotern ist längst keine Zukunftsvision mehr. Diese Technologien sollen den Alltag erleichtern und helfen, Energie zu sparen. Sie schließen Fenster und Türen automatisch oder schalten den Herd ab. Doch wie genau funktioniert das und wie sicher ist ein smartes Zuhause?

Frau Halm, was bedeutet „Smart Home“ und wie funktioniert das?
 
Ein „Smart Home“ ist eine Wohnung oder ein Haus mit intelligenten Geräten. Diese Geräte sind über das Internet vernetzt und kommunizieren über WLAN oder Bluetooth. Eine zentrale Steuerungseinheit verbindet die verschiedenen Komponenten wie Sensoren zur Messung der Raumtemperatur, Eingabegeräte wie Smartphones oder Tablets und Endgeräte wie Haustechnik, Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik. Dazu gehören beispielsweise Lampen, Rollläden, Waschmaschinen, Saugroboter, smarte Fernseher und Lautsprecher.

Welche Vorteile bringt denn ein smartes Zuhause?

Smart Home-Produkte versprechen Energieersparnisse, mehr Komfort und erhöhen bestenfalls die Sicherheit. Mit der automatischen Regelung der Temperatur durch intelligente Thermostate können Energiekosten gespart werden. Bewegungsmelder und Alarmanlagen verbessern den Einbruchschutz. Mit der Sprachsteuerung können Musik oder Licht bequem von der Couch aus gesteuert werden.

Gibt es neben den Vorteilen auch Risiken?

Ja, die gibt es. Smart Home-Geräte sammeln jede Menge persönlicher Daten. Diese sind zum Teil sehr sensibel. Dazu gehören Sprachbefehle, Standortdaten, Videoaufnahmen oder auch Gesundheitsdaten von Körpersensoren. Sie geben einen Einblick in unser Privatleben und lassen Rückschlüsse auf unsere Lebensgewohnheiten zu. Das Problem ist, dass wir oft nicht wissen, welche Daten genau erfasst werden, was mit diesen Daten passiert und wie und von wem sie genutzt werden.

Können auch Unbefugte an unsere Daten gelangen?

Allerdings! Unbefugte können auf unsere persönlichen Daten zugreifen, wenn wir sie nicht ausreichend schützen. Ein unsicheres Passwort für das Benutzerkonto ist schon ein Risiko und kann schnell von Hackern geknackt werden. Auch Router, Eingabegeräte oder die smarten Geräte selbst können eine weitere Schwachstelle sein. Je mehr intelligente Geräte in ein System integriert sind, umso gefährdeter ist das System als Ganzes. Denn wenn ein Gerät, wie etwa eine smarte Glühbirne, gehackt wird, können Unbefugte unter Umständen Zugriff auf andere Geräte bekommen, die mit dem lokalen Heimnetzwerk verbundenen sind. Auch bei der Übertragung von Daten kann ein Zugriff von außen erfolgen. Es ist deswegen wichtig, dass diese Daten auf ihrem Transportweg ausreichend verschlüsselt werden, damit sie nicht im Klartext abgefangen und gelesen werden können.

Wie können wir uns vor unbefugten Zugriffen schützen? 

Um persönliche und sensible Daten effektiv zu schützen, sollten sich potenzielle Nutzer bereits vor dem Einstieg in ein smartes Zuhause umfassend über die Sicherheit informieren und ein paar Grundregeln beachten. Besonders wichtig sind starke Passwörter. Mit einem sicheren WLAN-Passwort können Hacker nicht so leicht auf das Heimnetz zugreifen. Auch der Router muss ausreichend geschützt sein, denn er ist der Zugang zum Internet für alle internetfähigen Geräte. Die Firewall im Router muss deswegen stets aktuell und auch aktiviert sein. Für alle internetfähigen Geräte im Smart Home sollten starke Passwörter erstellt werden. Ebenso wichtig sind regelmäßige Updates. Der Router, die Geräte und die dazugehörigen Apps sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Und zu guter Letzt ist zu empfehlen, dass alle Geräte eine verschlüsselte Kommunikation unterstützen, also eine verschlüsselte Übertragung der Daten zwischen den Geräten und der Cloud gewährleisten.
 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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