Immer wieder gelangen große Datensätze in die Hände von Hackern. Aktuell soll der Online-Bekleidungsshop Halara von einem Datenleck betroffen sein. Die Daten von knapp 950.000 Nutzerinnen und Nutzern sollen öffentlich einsehbar sein. Für Betroffene kann ein solches Datenleck weitreichende Konsequenzen haben. Gelangen die Daten etwa ins Darknet, können Betrüger Passwörter abgreifen und sich Zugang zu Online-Accounts verschaffen. Werden persönliche Informationen wie Name, Adresse, Geburtsdatum oder Kreditkartendaten gestohlen, besteht die akute Gefahr von Identitätsdiebstahl. Kriminelle könnten diese Informationen verwenden, um unter dem Namen des Betroffenen Konten zu eröffnen, Verträge abzuschließen oder andere betrügerische Aktivitäten durchzuführen. Auch mit vermehrten Phishing- und Spam-Nachrichten per E-Mail, Telefon oder SMS müssen Verbraucher rechnen.
Neues Tool informiert über Rechte
Mit Hilfe eines neuen Online-Angebots der Verbraucherzentrale Bayern können Betroffene ab sofort ihre Rechte geltend machen. „Wurden Daten von Unbefugten gestohlen, stehen Verbrauchern Rechte aus der Datenschutzgrundverordnung zu“, sagt Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Auch ein Anspruch auf Schadensersatz gegenüber dem Unternehmen, bei dem die Daten abgegriffen wurden, ist im Einzelfall möglich.“ Mit Hilfe des Tools erfahren Betroffene, welche Rechte sie haben. Außerdem können sie individuelle Anschreiben erstellen, um diese Rechte einzufordern.
Wichtig: Sofort aktiv werden
Sind die eigenen Daten von einem Datenleck betroffen, sollten Passwörter sofort geändert werden. Erbeuten Hacker sensible Zahlungsdaten, wie etwa die Kreditkartennummer, sollten diese gesperrt werden. Zusätzlich sollten Verbraucher ihr Konto auf unberechtigte Abbuchungen prüfen und umgehend ihre Bank über diese informieren.
Das Datenleck-Tool ist unter www.verbraucherzentrale-bayern.de/datenleck zu finden.