Synthetische oder natürliche Mikronährstoffe?

Stand:
Wie werden synthetische Nahrungsergänzungsmittel vom Körper aufgenommen? Wie kann man synthetische von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln unterscheiden? Kann eine Überdosierung schädlich sein?
Off

Frage

Wie werden synthetische Nahrungsergänzungsmittel vom Körper aufgenommen? Wie kann man synthetische von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln unterscheiden? Kann eine Überdosierung schädlich sein?

Antwort

Bei den meisten Nahrungsergänzungsmitteln handelt es sich um synthetisch erzeugte Präparate, wie zum Beispiel bei der Vielzahl von Vitamin- und Mineralstofftabletten. Synthetisch erzeugte Vitamine und Mineralstoffe unterscheiden sich nicht in ihrer chemischen Struktur von den in Lebensmitteln natürlich vorkommenden Nährstoffen (Ausnahme Vitamin E). Der Körper kann daher zunächst nicht zwischen synthetisch hergestellten und in Lebensmitteln vorkommenden Mikronährstoffen unterscheiden. Allerdings kann die Aufnahmefähigkeit (Bioverfügbarkeit) in der Tat unterschiedlich sein.

Synthetisch hergestellt sind die Mikronährstoffe meist wesentlich besser verfügbar, da sie isoliert vorliegen. Beispielsweise liegt die Bioverfügbarkeit von Carotin-Präparaten (eine Vorstufe von Vitamin A) bei 50 % und mehr, während sie bei Lebensmitteln zwischen 5 % (Spinat) und 26 % (gekochte Karotten) liegt. Das liegt vor allem an der komplexeren Bindung der Nährstoffe im Lebensmittel: Sie müssen zunächst gespalten oder anders für den Körper zugänglich gemacht werden.

Entscheidend ist jedoch, dass die Mikronährstoffe nie isoliert vorkommen. Erst das komplexe Zusammenspiel der natürlich vorkommenden Vitamine, Mineralstoffe und der zahlreichen Begleitstoffe, wie zum Beispiel der sekundären Pflanzenstoffe, macht die eigentliche gesundheitsfördernde Wirkung aus.

Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten hochdosiert isolierte Vitamine und Mineralstoffe, was die Gefahr einer Überdosierung erhöht. Außerdem kann die Aufnahme von synthetisch hergestellten Präparaten sogar gesundheitlich gefährlich sein: Beispielsweise haben Raucher ein höheres Risiko für Lungenkrebs, wenn sie regelmäßig Beta-Carotin einnehmen. Stammt Beta-Carotin aus natürlichen Quellen wie Obst oder Gemüse wurde diese Beobachtung bisher nicht gemacht.

Um die Frage des Ursprungs von Vitaminen und Mineralstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln zu klären, hilft ein Blick auf die Zutatenliste: Synthetisch erzeugte Vitamine und Mineralstoffe stehen in der Zutatenliste meist mit ihrem Namen, wie z.B. Vitamin C/Ascorbinsäure. Handelt es sich um einen Nährstoff, der natürlichen Ursprungs ist, steht der Name des Lebensmittels auf der Verpackung, z.B. Fruchtpulver. Zu beachten ist, dass Produkte mit Pflanzenpulver, Fruchtextrakten und Co. häufig zusätzlich synthetische Mikronährstoffe enthalten.

 

Weiterführende Links:

Natürlich, synthetisch oder gentechnisch - so werden Vitamine produziert

Bio-Nahrungsergänzungsmittel

Rein pflanzlich heißt nicht immer harmlos

 

Frau überlegt: soll sie Nahrungsergänzungsmittel kaufen oder nicht

vzbv-Papier: 10 Punkte für mehr Verbraucherschutz in den ersten 100 Tagen

Viele Verbraucher:innen sorgen sich zunehmend wegen steigender Kosten, vor allem bei Lebensmitteln und Energie. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat daher ein Sofortprogramm mit zehn Forderungen an die künftige Bundesregierung erstellt, die sie in den ersten 100 Tagen angehen soll.
Frau im bunten dicken Wollpulli sitzt mit Teetasse und Heizkostenabrechnung vor einer Heizung

Unterstützung bei hohen Heizkosten: Ihr Recht auf Sozialleistungen

Auch Menschen mit regelmäßigem Einkommen können Anspruch auf Sozialleistungen bei hohen Heizkosten haben. Die Verbraucherzentrale erklärt, worauf Sie achten sollten.
Grafische Darstellung: Links im Bild eine wütende Frau, rechts daneben ein Smartphone, auf dem die Seite dein-rundfunkbeitrag.de zu sehen ist, daran ein roter Kreis mit Euroscheinen. Ganz rechts befindet sich ein großes rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

dein-rundfunkbeitrag.de verlangt Geld für kostenlosen Service

Über die Webseite dein-rundfunkbeitrag.de stellt ein privates Unternehmen Verbraucher:innen Online-Formulare für die Kontaktaufnahme zum Beitragsservice der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten zur Verfügung. Für die Übermittlung der Formulare an den Beitragsservice verlangt die Firma 39,99 Euro.